Pandemie, Lockdown und viel zu viel Zeit. Armin hat für sich das Zeichnen wiederentdeckt und ist seitdem regelmäßig kreativ. Seine fertigen Bilder postet er auf seinem Instagramkanal, um andere Laien zu inspirieren und sich auszutauschen.
Hast du schon als Kind gern gezeichnet?
Ja, allerdings gleich gern wie jedes andere Kind auch, denke ich. Ich habe, so wie die meisten Menschen, irgendwann einfach damit aufgehört.
Was gab den Ausschlag wieder mit dem Zeichnen anzufangen?
Ich bin ein visueller Mensch, ich liebe Bilder und Fotos. Und auch die Bildkompositionen in Filmen, vor allem vom Regisseur Zack Snyder, haben mich schon immer fasziniert. Die Möglichkeiten sind schier unendlich! Irgendwann habe ich mir zum Ziel gesetzt nicht nur zu konsumieren, sondern auch selbst solche Kunst schaffen zu können.
Was gefällt dir an deinem Hobby?
Man kann dabei wunderbar die Gedanken zum Schweigen bringen, wie bei allen handwerklichen Arbeiten. Ob mit Schweißgerät oder Bleistift in der Hand, man ist auf einer ganz besonderen Ebene. Toll ist auch, wenn man schließlich ein Ergebnis erziehlt und aus einfachen Strichen und Überläufen ein Bild entsteht.
Was kann man beim Zeichnen lernen?
Mir ist aufgefallen, dass sich der eigene Blick verändert. Man sieht die Umwelt viel genauer und auch methodischer. Versteht plötzlich Licht und Formen viel besser und nimmt sie nicht nur als selbstverständlich wahr. Zudem lernt man, und das ist mein großes Thema, Geduld. Zeichnen lernen ist kein Sprint, sondern ein Marathon.
Ist Zeichnen für dich auch ein Gegengewicht zur digitalen Ablenkung, die heutzutage überall lauert?
In gewissem Sinne ja. Ich bin passionierter Videospieler, aber ich bin mir bewusst, dass gamen sehr viel Zeit verschlingt. Nach dem Zeichnen fühle ich mich besser als nach einer Spiele-Session. So, als hätte ich die Zeit sinnvoller genutzt.
Welcher Künstler inspiriert dich?
Tsuneo Sanda! Er malt atemberaubende Portraits. Die Person ist zwar zu erkennen, jedoch bringt er irgendwie ihre schönsten Merkmale zum Vorschein. Und eben Zack Snyder, einer meiner Lieblingsregisseure. Er “malt” halt mit einem anderen Medium, mit Licht. Viele Standbilder seiner Filme könnte man sich an die Wand hängen.
Kannst du Bücher, Youtube-Tutorials oder reale Zeichenkurse empfehlen?
Das Buch “Garantiert zeichnen lernen” von Betty Edwards bietet eine interessante Ansatzweise. Und die Youtube-Kanäle “Drawing like a sir” und “Proko” sind angenehm gesprochen und informativ.
Lieber Sonnenuntergang oder lieber Portrait?
Portrait.
Gibt es ein kreatives Ziel für dich?
So gut zu werden, dass man ein Bild von mir länger als zehn Sekunden anschaut. Das sind dann die wahren Kunstwerke.
Das Interview führte Charlotte Palmosi
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