Nachdem die letzte Produktion der Heimatbühne Jenesien im März 2020 zehn Tage vor der Premiere einem grausligen Virus zum Opfer gefallen war, brachte die Heimatbühne Anfang November unter Regie von Reinhard Vigl die Komödie „Eine verhängnisvolle Nacht“ von Armin Vollenweider zur Aufführung.
Nach zweieinhalb Jahren Abstinenz strömten die Leute zu Hauf ins Theater. Drei Mal volles Haus bestätige die Aussage Martinas, oder war es Renate?, „Die Leute sind theaterhungrig!“
Für zwei Gemeinderäte, einer davon Bürgermeister und ambitionierter Landeshauptmann-Kandidat mit noch ambitionierterer Ehegattin, endet eine „verhängnisvolle Nacht“ in einer Katastrophe ohne Ende. Pausenlos klingelt es an der Tür, immer neue Überraschungen treten auf! Da hilft, um die betonte Ordnung zu beweisen, nur noch das Versteck im Schrank oder in der Truhe. Bürgermeister Toni Sieger hat plötzlich eine „Adoptivtochter“ aus sehr zweifelhaftem Milieu, ein Gangster fuchtelt mit seiner Pistole herum, der commissario del distretto della polizia tritt auf den Plan, Journalistin Baumann wittert die Story ihres Lebens und Freund und Helfer Erich Pfund singt und jodelt, um sich und dem Freund Kopf und Kragen zu retten. Die neugierige Nachbarin platzt immer wieder herein und steckt ihre Nase in familiäre Angelegenheiten, die Gemeindekassiererin, eine eiserne Lady im Tailleur, beharrt auf die Rückgabe einer stattlichen Summe aus der Gemeindekassa.
Alle Schauspieler*innen spielten mit großem Einsatz und Begeisterung. Reinhard Vigl ist es gelungen, die Rollen so zu besetzen, dass sie wie auf die Person zugeschnitten waren. Eine fulminant und großartig aufspielende Rosina Staffler, ein bedächtiger, um seine Wahl bangender Toni Wieser, der Irrwisch Norbert Egger, der mit seinen Gesangs- und Tanzeinlagen und seinen spontanen Einfällen die Situation zu retten versuchte und das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinriss, der „Kanarienvogel“ Olga, auf den eigenen Vorteil bedacht, alle anderen Darsteller*innen, die ihre Rolle voll ausfüllten und für viel Witz und Szenenkomik sorgten, rissen das Publikum mit und erhielten bei jedem Abgang Applaus.
Eine Komödie, manchmal anrüchig, immer witzig, insgesamt einfach nur lustig!
Als am Ende der Aufführungen noch einmal das rote Pferd die Bühne betrat, war das Publikum glücklich, in Zeiten von Corona, Krieg und Klima endlich wieder einmal aus vollem Herzen gelacht zu haben und die Absicht der Theatergruppe vollkommen erfüllt.
Ein herzliches Dankeschön für den Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit und einen Schlussapplaus!
Text: cHr
Fotos: Heimatbühne Jenesien